Braunschweig, 08.03.2025
Zwei Verhandlungsrunden und kein Angebot – ver.di ruft zu weiteren Streiks im Öffentlichen Dienst auf! Appell an OB Kornblum und Peiner Landrat Heiß
Seit Oktober ist die ver.di Tarifforderung für den Öffentlichen Dienst bekannt*, seit Januar wird verhandelt und noch immer liegt kein Angebot der Arbeitgeber vor. Die Beschäftigten seien sauer und fühlten sich von ihren Arbeitgebern nicht wertgeschätzt, teilt Sebastian Wertmüller, Geschäfts-führer von ver.di Süd-Ost-Niedersachsen mit.
Um den Druck vor der dritten Verhandlungsrunde am 14.03. zu erhöhen, ruft der ver.di Bezirk jetzt zu zweitägigen Warnstreiks im Öffentlichen Per-sonennahverkehr am 12.03. und am 13.03.2025 auf.
Betroffen sind die Braunschweiger Verkehrsgesellschaft, die Wolfsburger Verkehrsgesellschaft, Stadtbus Goslar, Kraftverkehr Mundstock und Peiner Verkehrsgesellschaft.
Außerdem ist BS Energy Braunschweig ebenfalls für den 12. und 13.03. zum Warnstreik aufgerufen.
Wertmüller: „Es gibt nur noch einen Verhandlungstermin, den 14.-16.03. Wenn sich da immer noch nichts bewegt, droht ein größerer Konflikt. Und den kann sich zurzeit wohl niemand wünschen.“ Wer aber glaube, dass die Beschäftigten des Öffentlichen zum Verzicht genötigt werden könnten, werde sich täuschen.
Es sei bedauerlich, dass es zu Beeinträchtigungen für die Bus- und Bahnreisenden komme. Es sei aber offensichtlich, wer sich in der Tarifrunde nicht bewegen wolle und jetzt bewegt werden müsse.
ver.di verbindet die Streikankündigung mit einem dringlichen Appell an die hiesigen kommunalen Arbeitgeber, ihren Einfluss im Arbeitgeberverband geltend zu machen: „Braunschwiegs Oberbürgermeister Thorsten Kornblum und Peines Landrat Henning Heiß sitzen sogar im Präsidium des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Niedersachsen. Sie entscheiden mit, wie sich die Arbeitgeber in der Tarifrunde aufstellen.“
Wertmüller appelliert an Heiß und Kornblum und die anderen Vertreter der Kommunen: „Sie wissen doch alle, dass sie unter den jetzigen Arbeitsbedingungen Ihre Stellen nicht besetzt bekommen. Also tun Sie jetzt was da-für, dass Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein vernünftiges Angebot bekommen! Die haben es verdient und die brauchen das.“
*ver.di fordert 8 % mehr Geld, mindestens aber 350 Euro, 200 Euro mehr für Azubis, drei zusätzliche freie Tage, mehr Geld bei besonders belastender Arbeit (Schichtarbeit o.ä.).