Am 19. Oktober 2024 fand in Braunschweig der diesjährige Walk for Freedom statt, organisiert von SOLWODI (Solidarity with Women in Distress) unter der Leitung von Luca Lehmann.
Der stille Marsch, bei dem die Teilnehmer schwarz gekleidet durch die Innenstadt zogen, machte eindringlich auf das weltweite Problem des Menschenhandels aufmerksam, insbesondere auf die Ausbeutung und Zwangsprostitution von Frauen und Kindern.
Etwa 80 Menschen schlossen sich dem Marsch an – eine Zahl, die zwar klein erscheinen mag, aber eine starke Botschaft sendet. Mit dabei waren zahlreiche prominente Unterstützerinnen und Unterstützer aus Politik und Gesellschaft, darunter Marion Lenz, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Braunschweig und der Bundestagsabgeordnete Carsten Müller MdB (CDU). In ihren Reden machten Sofie Ramdor (CDU) und Julia Retzlaff (SPD), beide Mitglieder des niedersächsischen Landtags, deutlich, dass eine Teilnahme an Aktionen wie dem Walk for Freedom nicht nur ein Zeichen der Solidarität ist, sondern auch eine klare Aufforderung an die Gesellschaft, hinzuschauen und zu handeln. Ramdor betonte: „Der Menschenhandel geschieht mitten unter uns – oft im Verborgenen. Jeder von uns hat die Verantwortung, dagegen Stellung zu beziehen.“ Julia Retzlaff fügte hinzu: „Nur durch Sichtbarkeit und gemeinsames Handeln können wir Druck aufbauen, um den Opfern Gerechtigkeit zu verschaffen und dieses Verbrechen zu beenden.“
Jeder Schritt, den sie gemeinsam gingen, stand symbolisch für die Opfer, die oft unsichtbar bleiben.
Die Teilnahme an solch einem Marsch ist von enormer Bedeutung. Sie zeigt, dass das Problem des Menschenhandels nicht ignoriert wird und dass die Gesellschaft bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Minka Pawlik (SOLWODI Arbeitskreis Braunschweig) betonte in ihrer Abschlussrede: „Jeder Schritt, den wir heute gemacht haben, ist ein Schritt für diejenigen, die keine Stimme haben. Der Walk for Freedom erinnert daran, dass wir alle gefragt sind, aktiv zu werden und gegen diese furchtbare Form von moderner Sklaverei zu kämpfen.“
Der Walk for Freedom ist mehr als nur ein Marsch – er ist ein kraftvolles Symbol für die Solidarität mit den Betroffenen. In einer Zeit, in der Menschenhandel weltweit weiterhin floriert, ist es entscheidend, dass möglichst viele Menschen daran teilnehmen. Nur durch gemeinsames Engagement kann es gelingen, das Bewusstsein für dieses Verbrechen zu schärfen und politische Veränderungen anzustoßen, die notwendig sind, um den Opfern zu helfen und Menschenhändler zur Rechenschaft zu ziehen.
Solche Aktionen sind deshalb nicht nur eine Demonstration des Mitgefühls, sondern ein Aufruf an alle: Menschenhandel darf nicht im Verborgenen bleiben – und wir alle haben die Verantwortung, das Licht darauf zu richten.
Fotos (2): Guido Meisenheime