2022 gab es hierzulande rund 470.500 Neuzulassungen von reinen Elektroautos. Viele Deutsche fahren in diesem Jahr also womöglich zum ersten Mal mit einem Stromer in den Urlaub. Welche Vorbereitungen sie treffen sollten, um entspannt am Zielort anzukommen, weià Peter Schnitzler, Kfz-Experte von ERGO.
Gut geplant ist halb angekommen
Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb schaffen mit einer Batterieladung inzwischen bis zu 700 Kilometer. Und auch die Anzahl der Ladestationen steigt immer weiter. âDennoch sollten E-Auto-Fahrer ihre Reiseroute vorab genau planen. Das wichtigste Kriterium hierbei ist die VerfĂŒgbarkeit von Ladestationen entlang der Streckeâ, so Peter Schnitzler, Kfz-Experte von ERGO. âIm Internet finden Urlauber mittlerweile zahlreiche Karten, auf denen Lademöglichkeiten im In- und Ausland verzeichnet sind.â Eine gute Ăbersicht bietet beispielsweise www.lemnet.org. Manche Karten gibt es zudem als App oder sie sind bereits im Navigationssystem integriert. âUrlauber sollten sich auĂerdem vor der Abreise ĂŒber die Bezahlsysteme im Ausland informierenâ, so Schnitzler.
Energiesparend fahren
Mit der passenden Fahrweise lĂ€sst sich die Reichweite von E-Autos deutlich erhöhen. âWer vorausschauend, entspannt und nicht zu schnell fĂ€hrt, kommt mit einer Ladung weiterâ, weiĂ der Kfz-Experte. âFahrer sollten ihr Auto immer, wenn es möglich ist, rollen lassen. Das lĂ€dt den Akku sogar wieder leicht auf.â Den gleichen Effekt hat die elektrische Motorbremse beim Bergabfahren. Stromfresser wie Heizung, Klimaanlage und Co. bei schwindender Batterieladung besser ausschalten. Auch der sogenannte E-Modus, der den Verbrauch optimiert und in vielen Stromern vorhanden ist, kann beim Akkusparen helfen. Beim GepĂ€ck gilt: Weniger ist â meist auch aus PlatzgrĂŒnden â mehr. Schnitzler empfiehlt zudem vor der Fahrt, den Reifendruck zu prĂŒfen. Ist er zu gering, senkt das die Reichweite.
Genug Zeit fĂŒr die Fahrt einplanen
Urlauber mit E-Auto sollten etwas mehr Zeit fĂŒr die Fahrt einplanen. Einen Akku zu fĂŒllen dauert lĂ€nger als einen Tank, auĂerdem können die Ladestationen besetzt sein, das verlĂ€ngert die Wartezeit. Dennoch gilt: âLieber zu frĂŒh als zu spĂ€t die nĂ€chste LadesĂ€ule ansteuernâ, rĂ€t der Kfz-Experte. â100 Kilometer Restreichweite sind hierfĂŒr ein guter Anhaltspunkt.â Dann treiben auch Umleitungen oder Staus den Fahrern keinen AngstschweiĂ auf die Stirn.
Wenn dem Stromer der Saft ausgeht
Ist trotz aller Planung der Akku doch plötzlich leer, rĂ€t Schnitzler, zunĂ€chst den Hersteller zu kontaktieren. Manche helfen als Teil der Garantie bei einer Panne kostenlos weiter. Ist diese abgelaufen, mĂŒssen E-Auto-Fahrer mit Kosten fĂŒr den Service rechnen. Alternativ können sie auch den Pannendienst rufen. Dieser kann den leeren Akku direkt vor Ort wieder aufladen. Ist er defekt, hilft meist nur noch Abschleppen. âDas ist jedoch nicht bei allen Modellen möglichâ, so Schnitzler. âIn diesem Fall transportiert der Pannendienst das E-Auto auf einem Bergungsfahrzeug zur nĂ€chsten Werkstatt.â Bei manchen Kfz-Versicherungen ist das Abschleppen bis zur nĂ€chsten Ladestation auch ĂŒber einen speziellen E-Auto-Zusatzbaustein miteingeschlossen.