Gummibärchen sind für die meisten eine Süßigkeit, für Johannes Cordes sind sie dagegen künstlerisches Material. Der aus Norddeutschland stammende Künstler und gelernte Typograph fertigt aus den fruchtigen Süßigkeiten einzigartige Collagen. Vorlagen sind vor allem Motive von Pop-Art-Künstlern wie Roy Lichtenstein, Keith Haring oder Andy Warhols. So entstehen facettenreiche Kunstwerke in unterschiedlichen Ausdrucksformen, die in der Braunschweiger jakob-kemenate bis zum 15. Dezember in der Ausstellung „Johannes Cordes – Der Gummibär als Kunstobjekt“ zu sehen sind. Außer Collagen umfasst das Werk von Johannes Cordes auch kleine Objektkästen, die Anlass zum Schmunzeln bieten.
Eine seiner ersten Bildcollagen aus Gummibären war die Marylin Monroe von Andy Warhol, die der Künstler liebevoll als „Bärylin“ betitelt. Es ist ein aufwendig zusammengesetztes Puzzlewerk aus Gummibärchen, die penibel in Reih und Glied angeordnet sind. Für ein Bild verwendet der Künstler zwischen 3200 und 12.000 Gummibärchen, allein in den Kunstwerken, die in der Braunschweiger Ausstellung zu sehen sind, hat er mehr als 500.000 Bärchen verarbeitet.
Cordes färbt jedes Gummibärchen sieben bis achtmal einzeln von Hand ein, anschließend macht er die Süßigkeiten mit einem speziellen Verfahren haltbar, das er eigens entwickelt hat. Dieses Verfahren will der Künstler natürlich nicht verraten. Das Ergebnis der langwierigen Prozedur ist beeindruckend und fasziniert Kinder und Erwachsene gleichermaßen.
Der Eintritt zu der Ausstellung ist frei.
Die jakob-kemenate, Eiermarkt 1 B, ist Montag bis Samstag von 11 bis 17 Uhr geöffnet, Sonntag von 12 bis 17 Uhr.
Fotos (2): Stiftung Prüsse