13. Dezember 2024, Braunschweig
Dritter Sieg in Folge! Die Basketball Löwen Braunschweig haben am Freitagabend in einer intensiven Partie mit insgesamt 53 Fouls und 74 Freiwürfen mit 92:91 (43:48) bei den SKYLINERS in Frankfurt gewonnen. Nach einem schwachen ersten Viertel (20:31) fanden die Löwen über eine deutlich verbesserte Verteidigung zurück ins Spiel. Sie ließen im zweiten und dritten Viertel jeweils nur 17 Punkte zu und erarbeiteten sich eine Sieben-Punkte-Führung (65:58). Dennoch blieb es umkämpft und eng, weil die SKYLINERS angeführt von ihrem Duo Trey Calvin (24 Punkte) und Malik Parsons (22 Punkte) starke 61 Prozent von der Dreierlinie trafen. In der packenden Schlussphase war es 16 Sekunden vor dem Ende ein Dreier des wieder genesenen TJ Crockett Jr. zum 89:86, der mit entscheidend für den Auswärtserfolg war.
Die Löwen kamen nach ihrer erneuten kurzen Spielpause offensiv recht gut ins Spiel, doch defensiv war das von Anfang an nicht das, was sie bei ihren letzten Siegen über die NINERS Chemnitz und den SYNTAINICS MBC gezeigt hatten. Das Team von Headcoach Jesús Ramírez lief viel nebenher und spielte mit zu wenig Intensität, was bis zum 16:16 noch gut ging (7. Min.). Doch dann geriet die Offensive ins Stottern, während Trey Calvin Punkt um Punkt erzielte und die SKYLINERS mit einem 15:4-Lauf davonzogen (20:31). Die bis hierhin nur selten bissige Braunschweiger Verteidigung ließ sich auch in der Statistik ablesen: Die Frankfurter trafen in den ersten zehn Minuten 80 Prozent ihrer Dreier – worunter allerdings auch nicht nur leichte Würfe waren – und erzielten sechs Punkte aus Schnellangriffen. Dabei wollten die Löwen insbesondere verhindern, dass die Hessen ins Laufen kommen.
Das gelang ihnen zunehmend besser im zweiten Viertel. Die Ramírez-Mannschaft erhöhte den defensiven Druck, erzwang Ballverluste und machte die Würfe des Gegners schwerer. Das zahlte sich aus: In der 15. Minute waren die Löwen auf vier Zähler dran (34:38). Doch mit einem unsportlichen Foul gegen Luka Ščuka stoppte die Aufholjagd. Die Löwen verloren erneut den Zugriff, schickten die Frankfurter häufig an die Freiwurflinie und mussten wieder abreißen lassen (34:45). Doch griff Jesús Ramírez dann in die Taktikkiste und stellte auf Zonenverteidigung um. Daraus generierten die Löwen mehrere Stopps und ließen bis zur Halbzeit nur noch drei Punkte zu, während sie selbst aus Ballgewinnen erfolgreich in der Transition waren. In die Pause gingen sie mit fünf Punkten Rückstand (43:48) – ausschlaggebend dafür war, dass die SKYLINERS bei nur 17 Punkten gehalten wurden.
Diesen defensiven Schwung nahmen die Löwen mit ins dritte Viertel. Sie schraubten die Intensität hoch, machten mehr Druck auf die Frankfurter Guards und ließen deren Offensive nicht zur Entfaltung kommen. Nach zwei gespielten Minuten hatte Arnas Velička die 49:48-Führung erzielt, die sich auf vier Punkte erhöhte. Denis Wucherer nahm die Auszeit und da lautete wohl die Ansage: Malik Parsons, leg los. Der Topscorer der SKYLINERS drehte auf, erzielte im Alleingang zehn Punkte in Folge und sorgte dafür, dass die Frankfurter im Spiel blieben. Allerdings hatte Chip Flanigan darauf Antworten und erzielte mit dem 65:58 die höchste Löwen-Führung des Spiels. Diesen Vorsprung hätten der Kapitän und sein Team mit in die letzten zehn Minuten nehmen können. Jedoch machten sie aus einem unsportlichen Foul gegen die Gastgeber keine Punkte und konnte im Gegenzug einen schweren Wurf mit Ablauf der Uhr nicht verhindern.
So ging es mit 69:65 in das Schlussviertel einer Partie, die schon längst wild, physisch und foulintensiv war. Das hatte eine Vielzahl an Freiwürfen zur Folge: Das Ramírez-Team hatte nach 30 Minuten 21 Punkte bei 78-prozentiger Quote von der „Charity Stripe“ erzielt, Frankfurt 16 – und das war schon klar über ihrem bisherigen Durchschnitt. Die Freiwürfe spielten beim fahrigen Start der Löwen ins vierte Viertel aber keine Rolle. Nach mehreren Fehlern und drei Minuten ohne Feldkorb waren die SKYLINERS ihnen schon wieder ganz nah auf die Pelle gerückt und hatten schließlich durch einen Dreier von Parsons ausgeglichen (73:73). Das Spiel spitzte sich immer mehr zu.
Aber jetzt zahlte sich aus, dass die Löwen an der Freiwurflinie solide waren. Luka Ščuka hatte hier zwar gerade zwei Würfe vergeben, traf danach aber genauso wie Tre Mitchell und der sichere Barra Njie (9/10). Njie war auch mit einem wichtigen Tip-In zum 84:79 zur Stelle, das sich 100 Sekunden vor dem Ende wie der Sieg anfühlte. Doch hatten die Hessen wenig später erneut auf Ausgleich gestellt. Spannung pur! Bei noch 16 Sekunden netzte TJ Crockett Jr. dann einen wichtigen Dreier zum 89:86 ein. Der Guard stand nach mehrwöchiger Verletzungspause erstmals wieder im Kader und verschaffte seinem Team mit diesem Wurf wieder etwas Luft. Für die finalen Punkte zum Sieg sorgte aber Arnas Velička, der nach einem Offensiv-Rebound von Chip Flanigan nach dessen vergebenem Freiwurf gefoult wurde und beide Freiwürfe zum 92:88 traf. Dass der letzte Wurf von Trey Calvin von Höhe der Mittellinie noch ins Ziel ging, spielte zum Glück keine Rolle mehr.
Trainerstimmen zum Spiel:
Jesús Ramírez (Basketball Löwen Braunschweig): „Es war ein guter Sieg für uns. Es war nicht einfach, hier in Frankfurt zu spielen. Wir haben Einsatz gezeigt und hatten einige wichtige Würfe, die wir versenkt haben. Ich bin natürlich sehr glücklich über diesen Sieg, aber wir müssen konstanter werden. Frankfurt hat schwierige Würfe getroffen, und so können wir damit zufrieden sein, dass wir hier die Punkte mitgenommen haben.“
Denis Wucherer (SKYLINERS): „Wir haben ein gutes erstes Viertel mit viel Energie und Tempo gespielt. Für uns ist es immer gut, wenn wir mit Tempo spielen können. Dass es nicht so weitergehen würde, war klar. Auch dass Braunschweig zurückkommen würde, war ebenfalls offensichtlich. Richtig wehgetan hat uns der Start ins dritte Viertel. In diesem waren wir nicht bereit – da müssen wir analysieren, was wir falsch gemacht haben. Wir haben aber gekämpft und sind drangeblieben. Am Ende war es ein enges Ding, das in beide Richtungen hätte gehen können.“
Basketball Löwen: Crockett Jr. 8, Schröder 2, Mitchell 14, Aydinoglu, Ščuka 15 (4 Assists), Zylka 2, Velička 15 (4 Assists), Fru 8, Flanigan 13 (5 Rebounds, 3 Assists, 3 Ballgewinne), Njie 15 (4 Assists), Kalu n.e., Schilling.
SKYLINERS: Parsons 22, Calvin 24, Zeeb 3, Kordel n.e., Coplin 6, Lanmüller n.e., Philipps n.e., Brenneke 8, Theodore 14, Heckmann 1, Tubutis 6 (6 Rebounds), Muenkat 7 (7 Rebounds).
#jungwildhungrig