Europa-Union lud zur Europastunde ins Altstadtrathaus ein
Seit den 1980er Jahren führt die überparteiliche Europa-Union – gemeinsam mit der Stadt – die bundesweit organisierte Europastunde durch. Passend zum Thema des Nachmittags in der Dornse spielte anfangs die Big-Band der Wilhelm-Bracke- Gesamtschule (Europaschule seit 2018) unter der Leitung von Stefan Mende auf. Weitere musikalische Beiträge umrahmten die dann folgenden Ausführungen.

Bürgermeisterin Annegret Ihbe, selbst Mitglied der Europa-Union, verdeutlichte durch konkrete Beispiele, dass die Löwenstadt in vielfältiger Weise die „Europa-Idee“ mitträgt, seien es Städtepartnerschaften, Austauschprogramme der Schulen, Kirchen, Vereine und Verbände oder Treffen von (Kommunal-) Politikern. Durch solche Kontakte in ein befreundetes EU-Land wird bei den Teilnehmenden Europa am ehesten erleb- und erfahrbar. Aktuelles Beispiel ist die Solidarpartnerschaft zur ukrainischen Stadt Bila Zerkwa, so die Bürgermeisterin.
Dr. Alexander Börger, Vorsitzender „Regionalverband Braunschweiger Land“ der Europa-Union, stellte die Ziele und Aktivitäten dieser größten Bürgerinitiative für Europa vor. In der Harz-Heide-Region werden es die Menschen insbesondere im Vorfeld der nächsten Europawahl 2024 vernehmen, wenn es gilt, möglichst viele Menschen für Europa und die Beteiligung an der Wahl zu motivieren. Darüber hinaus bietet der Regionalverband u.a. Vorträge, Besichtigungen/Führungen und auch Fahrten an. Jeder Interessierte ist dazu eingeladen, sich hier zu engagieren. Unter dem EU-Motto „Gemeinsame europäische Ziele zusammen zu verwirklichen“ wird das für jedermann deutlich.
Das EU-Referat hielt Lena Düpont, Europaabgeordnete (MdEP) aus Gifhorn seit 2019. Sie machte zunächst Ausführungen zur inneren und äußeren Verfasstheit aus der Perspektive ihrer nun vierjährigen Mitgliedschaft im Europäischen Parlament. Sie thematisierte auch die Wettbewerbssituation der ca. 450 Mill. Einwohner zählenden Gemeinschaft zu China und den USA. Wie die EU konkret handelt, zeigt sich vor allem durch die eindeutige Solidarität, denn der völkerrechtswidrige russische Angriffskrieg auf die Ukraine am 24. Februar 2022 erforderte, das Bekenntnis zu den europäischen Werten.
An die drei Berichte schlossen sich Kurzbeiträge aus den gemachen Erfahrungen von Berufsschülern der Otto-Bennemann-Schule (Europaschule), und zwar aus Blanes bei Barcelona und der griechischen Metropole im Norden Saloniki (Thessaoniki). Eine Gruppe von drei Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine wurden von der Mitarbeiterin vom Treffpunkt (Weststadt), Natalia Serbynovska auf ihren Auftritt vorbereitet. Nachdem sie ihren Aufgabenbereich für Ukrainer darstellte, erzählten die jungen Frauen zum Teil auch schon in deutscher Sprache, wie sie hier in unserer Stadt aufgenommen wurden. Über ihre positiven Aussagen waren alle Anwesenden angetan.
Beschlossen wurde die aufschlussreiche Europastunde wieder mit der Europahymne. Zeit blieb anschließend für einen Gedankenaustausch bei Getränken und am Tisch mit Europa-Informationen (Die „Broschüre Europa 2023“ erhielten alle bereits am Sitzplatz). Am Schluss verteilte Dr. Alexander Börger allen Schülern der IGS-Oberstufe sowie der Vortragenden ein EU-Andenken in Form der blauen Europatasse mit den 12 Sternen.
Edmund Heide Europa-Union (Ehrenvorsitzender).