„Wirtschaft trifft Wissenschaft“ bündelt wieder Expertise

Nach der Coronapause fand das beliebte Format „Wirtschaft trifft Wissenschaft“ erstmals wieder statt und lockte zahlreiche Gäste zum ATP-Gelände der BRAWO-OPEN.
Am Abend des 11. Juli trafen sich renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von der TU Braunschweig und der HBK Braunschweig, über die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften und der TU Clausthal bis zur PTB und dem DLR mit einer starken Spitze der regionalen Wirtschaft zum Austausch und Netzwerken.
Die attraktive Veranstaltungslocation des international herausragenden Tennisturniers trägt schon seit vielen Jahren dazu bei, dass das Netzwerkevent „Wirtschaft trifft Wissenschaft“ zu einer festen Institution des Braunschweiger Sommers geworden ist. Nicht nur auf dem Event, sondern auch für die Organisation haben sich regionale Partner zusammengetan: Die IHK Braunschweig und die Schwesterkammer IHK Lüneburg-Wolfsburg, die Allianz für die Region GmbH und die Salzgitter AG eröffneten die Veranstaltung gemeinsam. Andreas Kirschenmann, Präsident der IHK Lüneburg-Wolfsburg, stellte in seiner Begrüßungsrede stellvertretend für beide Industrie- und Handelskammern fest:

Foto: v. l. Harald Tenzer, Markus Beese (beide Geschäftsführer Brunswick Marketing GmbH), Prof. Dr.-Ing. habil. Manfred Krafczyk (Vizepräsident Digitalisierung und Nachhaltigkeit an der TU Braunschweig), Dr. Florian Löbermann (Hauptgeschäftsführer IHK Braunschweig), Prof. Dr. Ana Dimke (Präsidentin der Hochschule für bildende Künste), Andreas Kirschenmann (Präsident IHK Lüneburg Wolfsburg), Wendelin Göbel (Sprecher der Geschäftsleitung Allianz für die Region GmbH), Prof. Dr. Cornelia Denz (Präsidentin der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt), Christian Heinrich (Vorsitzender des regionalen Wirtschaftsausschusses Salzgitter), Jürgen Brinkmann (Vizepräsident der IHK Braunschweig), Dr. Jens Traupe (Leiter der Umweltschutz- und Energiepolitik der Salzgitter AG) | Foto: 0816 Media

„Die Energie- und Rohstoffpreise, der Fachkräftemangel, Herausforderungen bei der Digitalisierung und eine überbordende Bürokratie belasten die Unternehmen. Gleichzeitig gilt es, den Spagat zwischen Klimaschutz und Wertschöpfung zu meistern. Damit die regionale Wirtschaft auch in Zukunft erfolgreich ist, braucht es neue Ideen – und hierfür ist der direkte Draht zur Wissenschaft von unglaublicher Bedeutung. Klar ist, dass der Wohlstand für zukünftige Generationen nur gesichert werden kann über technologische Spitzenprodukte, die bei uns entwickelt und hergestellt werden und die wir zu wettbewerbsfähigen Preisen auf die Weltmärkte bringen. Dafür braucht es die richtigen Rahmenbedingungen. Konkret: Es braucht eine industriefreundliche Politik, um Ansiedlungen hier vor Ort zu fördern und es braucht Investitionen in die Universitäten. Nur so können wir die besten Köpfe wieder nach Deutschland holen.“
Wendelin Göbel, Geschäftsführer der Allianz für die Region GmbH, betonte, dass es Einrichtungen geben muss, die die beteiligten Partner zusammenbringt: „Unsere Region bietet den idealen Nährboden für die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft. Als Allianz für die Region GmbH ist es unser Anliegen, beide Seiten immer wieder in den Austausch zu bringen. Das Format „Wirtschaft trifft Wissenschaft“ bietet hier beste Möglichkeiten. Nur so entstehen erfolgreiche Kooperationen und Netzwerke, die für die Innovationsfähigkeit und Zukunft unserer Region maßgebend sind“, so Göbel.

Christian Heinrich und Dr.-Ing. Jens Traupe aus dem Salzgitter Konzern machten deutlich, dass es für technischen Fortschritt auch immer wissenschaftlichen Nachwuchs benötigt: „Auf unserem Werksgelände in Salzgitter entsteht neben der aktuellen Welt der Stahlerzeugung bereits die neue, grüne Welt: Unsere konventionelle Hochofenroute – ein Verfahren, das in den letzten 100 Jahren immer wieder technisch verfeinert wurde – und gleich daneben die μDRAL-Demonstrationsanlage, wo wir den grundlegend neuen Ansatz einer wasserstoffbasierten Stahlerzeugung erprobt haben und jetzt großtechnisch umsetzen. Bis 2033 werden wir schrittweise die alte Technologie durch die neue ablösen und bereits ab 2026 den ersten grünen Stahl produzieren. Bei unserer Transformation spielt die regionale F&E-Community eine herausgehobene Rolle, verfügen wir doch hier in Südostniedersachsen über bedeutende Forschungseinrichtungen und Hochschulstandorte. Nicht zuletzt kommt ein wichtiger Anteil unseres technischen Nachwuchses von den Universitäten der Region. Lassen Sie uns also den heutigen Abend daher dazu nutzen, unsere Kommunikation zum beiderseitigen Nutzen zu vertiefen“, so der Appell von Heinrich und Traupe.

Prof. Dr.-Ing. Manfred Krafczyk, Vizepräsident für Digitalisierung und Nachhaltigkeit an der TU Braunschweig, machte die Besonderheit der Region Braunschweig deutlich: „Die Dichte an wissensbasierten Unternehmen und Forschungseinrichtungen in der Region Braunschweig ist ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal und eine große Stärke. Wir werden dieses einzigartige Innovationsökosystem stärken, um national und international wettbewerbsfähig zu sein. Dafür ist der enge Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft eine unverzichtbare Voraussetzung“.
Nach den starken Worten aller an der Veranstaltung beteiligten Partner ging es an verschiedenen Thementischen in einen intensiven Austausch. Am Rande der Veranstaltung dankte Dr. Florian Löbermann, Hauptgeschäftsführer der IHK Braunschweig, dem ausscheidenden Harald Tenzer, mit dem das Event „Wirtschaft trifft Wissenschaft“ anfangs aus der Taufe gehoben und nun auch nach der coronabedingten Pause erfolgreich wiederbelebt wurde.